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Organspende... Ja oder Nein?

Seit Jahrzehnte umstritten... Die Organspende. Manche sind dafür und einige dagegen. Sei es aus religiösen Gründen, Angst davor die Organe entnommen zu bekommen bevor man tatsächlich verstorben ist, etc...

In Deutschland und in vielen anderen Ländern muss vor der Organentnahme die Hirntoddiagnostik durch laufen werden. Ein langer, sicherer und etablierter Prozess, der den Menschen , sofern damit auseinander gesetzt, die Angst nehmen kann davor das man voreilig seine Organe entnommen bekommt. Ebenso erfüllte das Hirntod-Kriterium nicht nur ethische Voraussetzungen, aber auch die lückenlose Perfu­sion bis zur Entnahme verbessert auch die Qualität der Organe.

In einigen Länder wie z.B. Canada hat man 2006 die Herztoddiagnostik eingeführt. Durch diese Maßnahme konnte die Zahl der postmortalen Transplantationen von 578 pro Jahr auf mittlerweile über 905 pro Jahr steigern. Diesen Anstieg darf man aber nicht nur auf die Einführung der Herztodspende zurückführen, da gleichzeitig auch die Zahl der hirntoten Spender zugenommen habe.

Die herztoten Spender waren im Schnitt knapp 6 Jahre jünger als die hirntoten Spendern. Um genaue Zahlen zu nennen, reden wir von 41 vs. 47 Jahre. Bei der Gruppe der herztoten Spendern konnte am im Schnitt 2,58 Organe verteilen und bei den hirntoten Spendern konnte man 3,73 Organe im Schnitt verteilen. Warum werden bei herztoten Spendern weniger Organe verteilt? Dies ist wohl darauf zurück zu führen, da bei diesen Spendern seltener Herz und Lunge weiter verteilt werden. Dies ist evtl. auf die längere Zeit zurück zu führen, die diese Spendern im Krankenhaus verweilen bis zum feststellen des herztotes. Diese lag im Mittel bei 6 Tagen, dagegen die hirntoten Spendern zu 3/4 innerhalb von 3 Tagen.

So oder so, profitierten mittlerweile viele Tausende von Menschen von der Organspende und haben deshalb die Chance auf ein neues Leben, was man eigentlich nur als positiv Titulieren kann. Deshalb sollte jeder zu seinen Lebzeiten mit diesem Thema auseinander setzen und eine Entscheidung treffen. Teilt diese euren Freunden und Familie mit, damit diese wissen wie sie mit der Entscheidung umgehen sollen, falls diese jemals notwendig sein sollte. Redet darüber und schafft Aufmerksamkeit zu diesem noch leider oft verschwiegenem Thema.